Virtual Entity

*INTRO (standard)*

Virtual Entity (“Virtuelles Wesen”) ist eine philosophische Recherche, die von der Annahme ausgeht, dass Vorstellungen von Authentizität, Besitz, Einmaligkeit und Serialität im digitalen Bereich ihre Gültigkeit verloren haben. Im Netz gibt es tatsächlich keinen wesentlichen Unterschied zwischen Kopie und Original – und diese zwei Kategorien sind irrelevant. Da jede Datei eine endlose Anzahl an Entitäten, die mit sich identisch sind, generieren kann, besteht im Netz keine Knappheit; jede Ressource ist endlos verfügbar. Wenn man davon ausgeht, dass Besitz mit dem numerischen Verhältnis zwischen Ressourcen (Objekte) und poteziellen BesitzerInnen in Beziehung steht, dann wird die Vorstellug vom Besitz sowie die Vorstellung vom Eigentum überflüssig, da die Ressourcen endlos sind.

Wenn sozialistische und kommunistische Experimente in der realen Welt durch das Bestehen vom Staatseigentum begrenzt waren, entwirft Virtual Entity dagegen die Umsetzung eines Nichteigentumssystem im digitalen Bereich.

Um ein solches Ergebnis praktisch zu erzielen, wird eine neue radikale Software entwickelt, gerade um digitale Dateien zu veröffentlichen, lizenzieren und katalogisieren. Mit der Umwandlung des traditionellen Zugangs zu Metadaten basiert dieses System auf der Idee, dass jede Datei eine selbständigie Schöpfung ist, die ein Eigenleben führt und im Laufe der virtuellen Existenz verschiedene Ebenen der Transformation sowie der progressiven Generation (der Bedeutung, der Gestalt, der Entitäten) erfährt. Somit werden digitale Ressourcen, die als kulturelle Einheiten intepretiert werden, als Hauptakteure des Netzes betrachtet.

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